Seite wählen

ColorAnt | Farbeditor

Farbeditor

Manuelles Bearbeiten von Farbfeldern und bestmögliche Konvertierung von Sonderfarben

Farbeditor

Der Farbeditor bedient mehrere Anwendungsfälle:

  1. Bestmögliche Konvertierung von Farben (meistens Sonderfarben) mit Hilfe von ICC-Profilen.
  2. Konvertierte Sonderfarben aus dem Farbeditor lassen sich in verschiedenen Farbformaten abspeichern und in anderen Applikationen nutzen.
  3. Manuelles Ändern von Farbnamen.
  4. Manuelles Ändern der Messwerte und Gerätewerte, die einem Farbfeld zugeordnet sind.
  5. Hinzufügen oder Entfernen von Farbfeldern.

Genereller Aufbau des Farbeditors

Auf der linken Seite ist eine Tabelle mit den Farben der geladenen Messwertdatei. Sie enthält folgende Informationen:

  • Farbe: Bezeichnung der Farbe
  • Gemessen: Gemessene Farbwerte in Lab (auch bei Spektralwerten in Lab)
  • Aktuell (DCS): Gibt die aktuellen Gerätewerte an. Wenn sich aus den Einstellungen und Funktionen auf der rechten Seite Änderungen ergeben, werden die daraus resultierenden Gerätewerte hier angezeigt.
  • Profil (DCS): Zeigt die über das ausgewählte Profil auf der rechten Seite umgerechneten Gerätewerte an
  • dE00 (Aktuell): Zeigt die absolut farbmetrisch berechneten DeltaE 2000-Werte an, die sich aus den gemessenen Lab-Werten und den aktuellen Gerätewerten ergeben.

In der Tabelle können einzelne, mehrere, oder alle Farbwerte ausgewählt und anschließend mit den Werkzeugen der rechten Seite bearbeitet werden. Die Farbtabelle kann nach Farbe oder dE00 (Aktuell) sortiert werden, indem Sie auf die Spaltenüberschriften klicken.

Unterhalb der Tabelle befinden sich zwei Schaltflächen zum Hinzufügen und Entfernen von Feldern, sowie die Schaltfläche Auswahl invertieren.

Auswahl invertieren: Schnelle und einfache Möglichkeit, um eine große Anzahl an angezeigten Farben eines großen Datensatzes auf einige wenige Farben zu reduzieren. Wählen Sie einfach die gewünschten Farbfelder aus, klicken Sie auf Auswahl invertieren und anschließend auf die Schaltfläche Entfernen. Jetzt arbeiten Sie an Ihrer individuellen Farbauswahl.

Suche: Vereinfacht die Suche nach bestimmten Farben in großen Datensätzen. Geben Sie den Namen der gewünschten Farbe ein und die Liste zeigt nur Farben mit diesen Namenskomponenten.

Tipp: Kombinieren Sie die Suche mit Auswahl invertieren

Wenn Sie beispielsweise alle Farben mit dem Namensteil ‘Red’ einer Pantone-Bibliothek als kleine Liste bearbeiten wollen, geben Sie ‘Red’ in der Suche ein.

Die gefundenen Farben markieren Sie, löschen daraufhin den Suchbegriff und klicken auf Auswahl invertieren.

Durch Drücken der Schaltfläche Entfernen bleiben nun nur noch die Farben mit dem Bestandteil ‘Red’ in der Liste. Alle anderen werden entfernt.

Sonderfarben-Report: Erzeugt einen PDF-Report, mit dem die Konvertierung von Sonderfarben vor dem eigentlichen Druck überprüft werden kann.

Der Sonderfarben-Report zeigt die Ergebnisse, die bei einer Sonderfarben-Konvertierung in Bezug auf deltaE00, deltaE76 und die Separation in Prozessfarben erzielt werden. Auf diese Weise kann die Genauigkeit von Sonderfarbenkonvertierungen vor der Verarbeitung oder dem Druck überprüft, und im Voraus ermittelt werden, wie Sonderfarben (zum Beispiel Pantone® oder HKS und andere Farben) aus bestimmten PDF- und Bilddateien konvertiert werden.

Eine Sonderfarbenbibliothek (zum Beispiel Pantone oder HKS) mit mehreren Sonderfarben kann mit einem Ziel-ICC-Profil farbkonvertiert werden, um die resultierenden Prozessfarbenanteile (DCS) zu überprüfen.
Der Report gibt Auskunft über den Farbnamen jeder Sonderfarbe, die Zusammensetzung der Prozessfarben, die erwarteten DeltaE2000- und DeltaE76-Werte und eine Gesamtbewertung in Bezug auf das durchschnittliche und das maximale DeltaE. Er enthält auch den Median und die Anzahl der Farben, die innerhalb einer Toleranz von 1 und 2,5 dE00, sowie innerhalb der benutzerdefinierten dE00-Grenze reproduziert werden.​

Der Report enthält auch eine Informationsspalte, die unter anderem anzeigt, ob eine Farbe außerhalb des Gamuts liegt.

Informationen zur Messung

Für das ausgewählte Farbfeld wird der Name, der gemessene Lab-Wert und der aktuelle Gerätewert inklusive des Farbraums angezeigt.

Konvertierungs-Einstellungen

Nach Auswahl eines ICC-Profils werden zunächst die DCS-Werte unter Verwendung des absolut farbmetrischen Rendering-Intents berechnet.

Allerdings sind die daraus resultierenden Farbwerte nicht immer die bestmöglichen, weder im Hinblick auf das kleinste DeltaE noch auf die Druckbarkeit.

Es gibt daher verschiedene Optimierungsmodi in den Konvertierungs-Einstellungen, die auf die Farben angewendet werden können, die auf der linken Seite der Tabelle ausgewählt wurden.

Es ist auch möglich, verschiedene Modi und Farben auf die einzelnen Farben anzuwenden.

Definieren Sie das Profil und den Modus für die Umrechnung der Messwerte. Für die Farbkonvertierung stehen sechs Modi zur Verfügung:

  1. Höchste Genauigkeit – Proofen
    Sonderfarben werden auf einem Proofdrucker so präzise wie möglich wiedergegeben. Diese Methode ist nicht für die Produktion geeignet, da sie unter Umständen alle Prozessfarben für die Sonderfarben-Simulation verwendet, um das beste Ergebnis zu erzielen (basierend auf DeltaE 2000). Der Vollton wird mit dem Ziel berechnet, den kleinstmöglichen DeltaE 2000-Wert zu erzeugen. Es wird keine Kanalreduzierung oder Druckoptimierung angewandt.
  2. Visuelle Genauigkeit – mehr Kanäle nutzen
    Erzeugt visuell die bestmögliche Konvertierung mit hoher Farbgenauigkeit und zusätzlich guten Druckeigenschaften. Volltöne der Sonderfarben werden mit möglichst wenigen Kanälen konvertiert und bleiben immer noch farbmetrisch akkurat. Diese Methode ist für den Digitaldruck, den Großformat-Inkjet-Druck oder den Offsetdruck mit einer feinen Rasterweite und guter Registerhaltigkeit geeignet.
  3. So wenig Kanäle wie möglich verwenden
    Eine gute Methode, um Volltöne der Sonderfarben mit minimaler Kanalanzahl zu konvertieren und immer noch farbmetrisch akkurate Ergebnisse zu erhalten. Wählen Sie diese Methode zum Beispiel für den Verpackungsdruck, wo bevorzugt reine Farben produziert werden sollen. Ein- oder Zweifarbkombinationen werden auch in die Suche nach der bestmöglichen Farbkombination mit aufgenommen.
  4. Sonderfarbe auf einen Ausgabekanal abbilden
    Empfehlenswert für den Verpackungsdruck. Die Sonderfarben für Text und Barcodes werden mit maximal einer Prozessfarbe wiedergegeben.
  5. Sonderfarbe auf maximal zwei Ausgabekanäle abbilden
    Die beste Methode für die Produktion mit ein oder zwei Prozessfarben. Sie liefert automatisch die bestmögliche farbmetrische Darstellung für jede Sonderfarbe mit maximal zwei Kanälen. Das Ergebnis ist, eine Separation, die sich daher einfach drucken lässt, aber nicht unbedingt farbmetrisch sehr genau sein muss. Es wird empfohlen, diese Funktion nur für eigene individuell erstellte Sonderfarben zu verwenden.
  6. Sonderfarbe auf maximal drei Ausgabekanäle abbilden
    Ähnelt der Berechnungsmethode So wenig Kanäle wie möglich verwenden, stellt aber sicher, dass nicht mehr als maximal drei Kanäle verwendet werden. Wählen Sie dieses Verfahren für den Verpackungsdruck, bei dem möglichst reine Farben erzeugt werden sollen und nicht mehr als drei Prozessfarben für die Sonderfarbenkonvertierung verwendet werden dürfen. Bei der Suche nach der besten Farbkombination werden auch Ein- und Zweifarbenkombinationen berücksichtigt.

dE00-Schwelle: Farben, bei denen der eingestellte Wert überschritten wird, werden mit einem Warnsymbol versehen.


Zielwerte optimieren

Zeigt die aktuellen Gerätewerte für das ausgewählte ICC-Profil an.

Mit dE76 oder dE00 kann der deltaE-Wert für jede Farbe minimiert werden.

Automatisch: Verwendet die ausgewählte ColorLogic-Berechnungsmethode, wobei typischerweise die Anzahl der Kanäle für eine bessere Druckbarkeit reduziert wird.
Hinweis: Durch das Deaktivieren der Checkboxen vor den Farbkanälen werden die in den Nummernfeldern angezeigten Werte fixiert (zum Beispiel 0 % oder 100 %), so dass sie bei Berechnungen mit dE76 oder dE00 nicht geändert werden. Dies gilt allerdings nicht für Automatisch, hier werden immer alle Kanäle berücksichtigt.

Widerrufen: Macht alle Änderungen rückgängig und kehrt zu den ursprünglichen DCS-Werten zurück, die anfangs unter Verwendung des ausgewählten ICC-Profils berechnet wurden.

Farbinformationen

Referenz: Gemessener Lab-Wert der Farbe
Profil: Der mit den Prozessfarben des Zielprofils berechnete Farbwert
Aktuell: Optimierter Farbwert der Prozessfarben
dE76: Erwarteter Farbunterschied in DeltaE-76
dE00: Erwarteter Farbunterschied in DeltaE-2000
Papierweißsimulation: Berücksichtigt die Färbung des Substrats für den Zielfarbraum
Hinweis: Es wird empfohlen, die Papierweißsimulation zu aktivieren.
Gedrittelte Farbvorschau: Die gedrittelte Farbvorschau zeigt, wie die Originalfarbe (der obere Balken), die nicht optimierte Farbe mittels des Profils (linkes unteres Viereck) und die optimierte Farbe (unteres, rechtes Viereck) beim Druck aussehen würden. Auf einem kalibrierten und profilierten Monitor wird die Farbvorschau in Echtfarben angezeigt.

 

Vergleich von Originalfarbe (Referenz), nicht-editierter Farbe (Profil) und editierter Farbe (Aktuell)

Hinweis: Wenn eine der drei Farben außerhalb des Monitorfarbraums liegt, wird eine Warnmeldung unter der Farbvorschau angezeigt.

Nach der Bearbeitung und Änderung der Messwerte wird mit Start eine Datei mit den optimierten Geräte- und/oder Messwerten erstellt. Der Fortschrittsbalken am Boden des Dialogs zeigt den Bearbeitungsfortschritt an.

Hinweis: Das Farbeditor-Werkzeug ist ausgegraut, wenn die unter Datensätze geladene Datei keine Messwerte enthält. Sobald eine Messwertdatei ausgewählt wurde, kann sie im Farbeditor geöffnet werden. Mehrere Dateien können nicht gleichzeitig geöffnet werden.

Anwendungsfälle

Bestmögliche Konvertierung von (Sonder)farben

Wenn Sie Messdaten von Sonderfarben in ColorAnt geladen haben, so lassen sich diese mit dem Farbeditor mit Hilfe von ICC-Profilen in beliebige Farbräume umwandeln. Es werden alle Farbräume inklusive RGB, CMYK und Multicolor unterstützt.
Hinweis: Die Konvertierung mit Multicolor-Profilen setzt eine L-Lizenz voraus. So gehen Sie vor, wenn Sie eine Sonderfarbe in RGB, CMYK oder Multicolor konvertieren möchten:

  1. Laden Sie die Messwertdatei mit einzelnen Vollton-Sonderfarben (zum Beispiel eine Sonderfarbenbibliothek als CxF-Datei) unter Datensätze in ColorAnt, selektieren Sie die Datei und klicken dann auf Farbeditor.
  2. Wählen Sie unter Konvertierungs-Einstellungen das gewünschte ICC-Profil aus dem Drop-down-Menü aus.
  3. Die Tabelle auf der linken Seite füllt sich mit den Gerätewerten. Anfänglich sind dabei die Gerätewerte zwischen Aktuell (DCS) und Profil (DCS) identisch, da noch keine Optimierungen vorgenommen wurden.
  4. Selektieren Sie nun eine Farbe in der Tabelle, die Sie optimieren wollen und unter Konvertierungs-Einstellungen einen Modus.

  5. Der Modus gibt an, wie ZePrA eine oder mehrere Sonderfarben zum Zielfarbraum konvertieren soll. Wählen Sie eine der drei oben beschriebenen Modi. Unter dE00-Schwelle geben Sie den Schwellwert in DeltaE 2000 an, ab dem Farben in der Tabelle mit einem Warndreieck versehen werden sollen.
  6. Im Bedienfeld Zielwerte optimieren sehen Sie die Gerätewerte (Aktuell DCS), die über das ausgewählte ICC-Profil berechnet wurden. Die Berechnung erfolgt dabei immer absolut farbmetrisch.

  7. Klicken Sie nun auf Automatisch, um die Farben mit der gewählten Berechnungsmethode umzurechnen. Alternativ können Sie die Berechnung auch nach DeltaE76 (dE76) oder DeltaE 2000 (dE00) ausführen. Diese beiden Methoden berücksichtigen jedoch nicht die hochwertigen Berechnungsmethoden von ColorLogic. Die Gerätewerte werden sofort nach Anwendung der Berechnung angezeigt.

    Mit
    Widerrufen können die Optimierungen wieder rückgängig gemacht werden.
  8. Im Bedienfeld Farbinformationen sehen Sie unter Referenz den gemessenen Lab-Wert der Farbe, unter Profil den mit den Prozessfarben des Zielprofils berechneten Farbwert und unter Aktuell den optimierten Farbwert. Zusätzlich wird der erwartete Farbunterschied in dE76 (DeltaE-76) und dE00 (DeltaE-2000) angezeigt. Mit aktivierter Papierweißsimulation wird die Färbung des Substrats für den Zielfarbraum berücksichtigt. Die Berechnung der Lab-Werte für Aktuell, sowie des Farbabstandes (DeltaE) werden entsprechend durchgeführt.
    Hinweis: Es wird empfohlen, die Papierweißsimulation zu aktivieren.
    Gedrittelte Farbvorschau: Die gedrittelte Farbvorschau zeigt, wie die Originalfarbe (der obere Balken), die nicht optimierte Farbe mittels des Profils (linkes unteres Viereck) und die optimierte Farbe (unteres, rechtes Viereck) beim Druck aussehen würden. Auf einem kalibrierten und profilierten Monitor wird die Farbvorschau in Echtfarben angezeigt.

  9. Wenn Sie Feinkorrekturen vornehmen wollen, so können Sie die Prozentwerte im Bedienfeld Zielwerte optimieren manuell optimieren und sehen direkt die Auswirkungen unter Farbinformationen.
  10. Wenn Sie mit der Optimierung zufrieden sind, können Sie weitere Farben optimieren. Ihre optimierten Farben werden direkt in der Tabelle aktualisiert. Mit einem Klick auf Start wird die ganze Tabelle mit den Gerätewerten unter Aktuell DCS fertiggestellt. Berücksichtigen Sie dabei, dass die Farben, die nicht von Ihnen optimiert wurden, lediglich mit der normalen Profilkonvertierung konvertiert werden und damit unter Umständen nicht das bestmögliche Ergebnis erzielt wird.

Besonderheiten

  • Wenn Sie mehrere oder alle Farben in der Tabelle auf einmal optimieren wollen, so selektieren Sie die gewünschten Farben und klicken auf die gewünschte Berechnung (Automatisch, dE76 oder dE00).
  • Bei zwei und mehr selektierten Farben werden Geräte- und Farbwerte in den Sektionen Zielwerte optimieren und Farbinformationen ausgegraut.  
  • Wird eine bereits im Farbeditor mit einem ICC-Profil optimierte Datei erneut im Farbeditor geöffnet, so wird das verwendete ICC-Profil direkt vorausgewählt.
  • Ändern Sie das ICC-Profil erscheint eine Meldung, die Sie bestätigen müssen. Typischerweise sollten in einem solchen Fall die Gerätewerte neu berechnet werden. Aktiveren Sie dazu die Checkbox DCS-Werte neu berechnen und bestätigen mit OK.
Speichern von farbkonvertierten Sonderfarben in andere Formate
Die konvertierten Sonderfarben aus dem Farbeditor lassen sich in verschiedene von ColorAnt unterstütze Farbformate abspeichern und entsprechend in anderen Applikationen nutzen:

  • CxF oder CxF/X-4 zur Nutzung in vielen modernen Applikationen
  • Adobe Swatch Exchange  (ASE) zur Nutzung in Adobe Illustrator und InDesign
  • ACO zur Nutzung in Adobe Photoshop
  • ICC Namen Color Profiles zur Nutzung in Programmen, die dieses spezielle ICC-Format unterstützen.

Eine vollständige Liste der unterstützten Formate finden Sie hier.

Hinweis: Konvertierte Sonderfarben aus dem Farbeditor beinhalten die Originalfarbwerte (Lab- oder Spektralwerte) und die optimierten Gerätewerte für das gewählte ICC-Profil.

Manuelle Editierungen

Der Farbeditor ermöglicht zudem das manuelle Ändern von Farbfeldbezeichnungen oder Farbnamen, das manuelle Ändern der Messwerte und Gerätewerte, die einem Farbfeld zugeordnet sind und das Hinzufügen oder Entfernen einzelner Farbfelder. Die entsprechenden Änderungen können Sie im obersten Bedienfeld Informationen zur Messung vornehmen.

Unter Name können Sie die Bezeichnung von (Sonder)farben oder Farbfeldern von Testcharts ändern.

Unter CIE editieren Sie die Messwerte der Farbe, unter DCS die gegebenenfalls vorhandenen Gerätewerte. In einer reinen Sonderfarben-Messwertdatei sind typischerweise keine DCS-Werte vorhanden.

Mit den beiden unterhalb der Tabelle befindlichen Schaltflächen (Hinzufügen, Entfernen), können ausgewählte Farben entfernt werden, bzw. eine oder mehrere Farben hinzugefügt werden. Beim Hinzufügen wird die Farbe an das Ende der Tabelle gesetzt. Es wird ein Standardname und ein mittleres Grau vorausgewählt, was unter Informationen zur Messung nach Wunsch geändert werden kann.

Besonderheiten

  • Messwerte von Profilierungstestcharts haben häufig keine Namensbezeichnungen. Bei solchen Messwerten fügt der Farbeditor automatisch eine Kennung hinzu, zum Beispiel #1 für das erste Feld.
  • Spektrale Messdaten lassen sich im Farbeditor ebenfalls bearbeiten. Sie werden dann als Lab-Werte mit D50/2-Grad-Standardbeobachter angezeigt. In der finalen Datei bleiben aber die Spektralwerte erhalten.
  • Wenn die CIE-Werte von spektralen Messwerten als Lab-Werte editiert werden, dann bleiben die spektralen Eigenschaften der Farbe erhalten.
  • Wir empfehlen, DCS-Werte in Testcharts nicht zu ändern oder zu optimieren, wenn die Daten für Profilierungszwecke verwendet werden.
  • Wenn Sie ein ICC-Profil auswählen, so erscheint eine Meldung, die Sie bestätigen müssen. Typischerweise sollen in einem solchen Fall die Gerätewerte nicht neu berechnet werden. Die Checkbox DCS-Werte neu berechnen sollte deaktiviert sein. Bestätigen Sie mit OK.

ColorAnt | Primärfarben editieren

Primärfarben editieren

Ergänzt, löscht oder tauscht Primärfarben und Papierweiß in Messdaten

Primärfarben editieren

Ãœberblick

Das Werkzeug Primärfarben editieren ermöglicht es, Primärfarben aus den vorhandenen Messdaten eines Testcharts zu löschen oder zu verändern, das Papierweiß auszutauschen und Farbkanäle mit weiteren Primärfarben hinzufügen.

Normalerweise würden Sie dafür neue große Profilierungs-Testcharts auf Ihrem Drucksystem ausdrucken, um daraus neue ICC-Profile zu erstellen, was kostspielig und zeitaufwändig sein kann.

Das Werkzeug Primärfarben editieren benötigt stattdessen nur die spektralen Messwerte der auszutauschenden neuen Primärfarben. Mit Hilfe eines ausgeklügelten spektralen Farbmischmodells werden das Linearitätsverhalten und sogar überdruckende Farben berechnet und damit neue Messdaten generiert.

Eine Hauptfunktion des Werkzeuges Primärfarben editieren ist die Möglichkeit, dynamisch die besten Farbfelder der gegebenen Daten zu wählen. Je vollständiger die bereitgestellten Daten sind (vorzugsweise Spektraldaten), desto besser werden die Ergebnisse.

Durch vollständigere Daten verbessern sich:

  • Der Austausch von Primärfarbverläufen
  • Ãœberdrucken Informationen, (zum Beispiel die Primärfarben kombiniert mit Schwarz und Sekundärfarben)
  • Spektraldaten allgemein, Informationen über die Druckreihenfolge.

Auf diese Weise können Sie neue Charakterisierungsdaten und damit ICC-Profile für Ihre neuen Farbkombinationen in kürzester Zeit erstellen.

Möglichen Anwendungsfälle und Szenarien, die zur Effizienzsteigerungen Ihrer Produktion führen:

  • Ausgleich von Druckschwankungen: Wenn sich Dichte und Farbe Ihrer Primärfarben im Vergleich zum Druck der Charakterisierungsdaten ändern können Sie die Charakterisierungsdaten einfach gegen die Messwerte der neuen Primärfarben austauschen.
    Dieser Film zeigt, wie einfach das mit ColorAnt geht.
  • Austausch des Papiers oder Substrates: Wenn Sie mit den gleichen Farben jedoch auf anderem Papier drucken wollen, können Sie das Papierweiß in den vorhanden Charakterisierungsdaten austauschen.
  • Austausch von Farben im Verpackungsdruck: Erstellen Sie einfach neue Messdaten und damit ein neues ICC-Profil, indem Sie in den vorhanden Charakterisierungsdaten Primärfarben austauschen, ohne ein großes Testchart auf dem Drucksystem drucken zu müssen.
  • Anpassen der Druckreihenfolge: Verbessert die Ãœberdruckenberechnungen. Sehen Sie hier ein Beispiel.
  • Flexibilität für den Verpackungsdruck: Erstellen Sie aus einem vollständigen 7C-Datensatz (zum Beispiel CMYK+Orange+Grün+Violett) unzählige hochwertige Farbkombinationen für unterschiedliche Anwendungszwecke. Extrahieren Sie die CMYK-Werte für den 4-Farbdruck, Kombinationen aus CMYK mit Orange, Grün oder Violett oder auch Daten für den 6C-Druck. Stellen Sie sicher, dass der Druckprozess stabil arbeitet und verwenden Sie die Farbkombinationen, die Sie zur Erfüllung der jeweiligen Kundenaufträge benötigen.
  • Vergrößern des CMYK-Gamuts: Fügen Sie eine fünfte, sechste oder siebte Farbe zu Ihren CMYK-Messdaten hinzu, indem Sie nur die Daten eines kleinen spektral gemessenen Keils mit der gewünschten zusätzlichen Primärfarbe hinzufügen.
  • Ändern von Kanalnamen: Neuanordnung von Kanalnamen ohne die Daten zu modifizieren.

Änderungen wiederherstellen: Diese Funktion ermöglicht es, das Werkzeug Primärfarben editieren zu verlassen, ohne die bereits vorgenommenen Änderungen zu verlieren.

Klicken Sie auf Abbrechen, um das Werkzeug zu verlassen. ColorAnt merkt sich die bis zu diesem Zeitpunkt vorgenommenen Änderungen und verlässt das Werkzeug Primärfarben editieren. Stellen Sie diese Bearbeitungen wieder her, wenn Sie zurückkehren, indem Sie auf die Schaltfläche Wiederherstellen klicken. Sie können nun Ihre Arbeit dort fortsetzen, wo Sie aufgehört haben.

Wenn Sie beispielsweise nach ein paar Bearbeitungen feststellen, dass Sie vergessen haben, eine gewünschte Datei in ColorAnt zu laden, können Sie das Werkzeug verlassen, die Datei laden und zurückkehren, ohne diese Bearbeitungen erneut durchführen zu müssen.

Primärfarben Definieren

Hinzugefügte Kanäle gemäß ISO 20654 (SCTV) linearisieren: Die Checkbox wird verfügbar, wenn ein neuer Kanal hinzugefügt wird oder wenn Referenzdaten ohne Messdaten geladen werden. Wenn diese Option aktiviert ist, werden die Gradienten der neu hinzugefügten Kanäle gemäß ISO 20654 (SCTV) linearisiert. Wenn Kanäle eines anderen Datensatzes ausgewählt sind und die Checkbox aktiviert ist, werden alle Kanäle nach ISO 20654 (SCTV) linearisiert. Andernfalls werden die ursprünglichen Gradationen der geladenen Farben verwendet.

Suche: Vereinfacht die Suche nach bestimmten Farben in großen Farbbibliotheken wie Pantone®. Sie ist im Kontextmenü verfügbar, wenn beim Ersetzen einer Farbe auf die Pipette geklickt wird.

Austausch einer Primärfarbe

Eine Hauptfunktion von Primärfarben editieren ist es, Primärfarben gegeneinander auszutauschen und einen neuen Satz von Charakterisierungsdaten zu erstellen.

Vorgehensweise:

  1. Laden Sie die Charakterisierungsdaten des Testchart-Drucks, den Sie editieren möchten, in ColorAnt. Laden Sie außerdem die Messwertdatei mit den gemessenen neuen Primärfarben, einschließlich Gradationen der Primärfarben und Überdruckinformationen. Diese Messdaten sollten am besten spektral vorliegen, mindestens den Vollton und, wenn möglich, Gradationen auf dem gewünschten Papier und auf Schwarz beinhalten.
    Hinweis: In ColorAnt stellen wir eine Beispiel-Referenzdatei für eine Sonderfarbe bereit (das Beispiel zeigt eine rote Sonderfarbe), die alle benötigten Farbfelder für den Austausch von Farben beinhaltet. Den Keil Spotcolor-CMYK+X-v1.txt finden Sie unter Datei/Vordefinierte Daten. Mit dem Werkzeug Chart exportieren können Sie daraus einen druckbaren Keil erzeugen.
  2. Wählen Sie dann die zu ändernde Messwertdatei mit den Charakterisierungsdaten aus und klicken Sie auf Primärfarben editieren.
  3. Um eine Primärfarbe auszutauschen, klicken Sie auf das Pipetten-Symbol der entsprechenden Farbe (siehe Beispiel, Austausch von Yellow).
  4. Wählen Sie die neue Primärfarbe aus der zweiten geladenen Messdatei aus, indem Sie auf diese Farbe klicken. Es wird der Lab-Wert der neuen Primärfarbe angezeigt, so dass Sie sofort sehen können, dass die Änderung erfolgt ist. Wenn die importierten Messwerte spektral vorliegen oder neben dem Vollton auch Abstufungen vorhanden sind wird dies mit einem farbigen Stern-Symbol gekennzeichnet.

    Hinweis: Wenn vorhanden, werden der spektrale Volltonwert, Gradationen und Überdruckinformationen übernommen und zur Berechnung hinzugezogen. Je vollständiger die Daten, desto besser die Farbersetzung. Wenn Sie nur den Volltonwert zur Verfügung haben nimmt ColorAnt ein bestimmtes Druckverhalten an.

  5. Wenn zwei oder mehr Primärfarben aus einem Datensatz mit den Überdruckinformationen dieser Primärfarben hinzugefügt werden, können diese Messwerte von ColorAnt verwendet werden und die Checkbox Sekundärfarbwerte übernehmen wird verfügbar.
    Hinweis: Sekundärfarbwerte übernehmen ist nur dann verfügbar, wenn Sekundärfarben im ausgewählten Datensatz vorhanden sind. Wenn Sie mit der Maus über den Text fahren, zeigt ein Tooltip die ausgewählten Farbkombinationen und die zugehörigen Datensätze an.
  6. Alternativ (und wenn Sie keine zusätzliche Messwertdatei mit der neuen Primärfarbe haben) können Sie den neuen Lab-Wert auch in das Zahlenfeld eingeben. Die Genauigkeit der Ersetzung ist jedoch besser, wenn Sie spektrale Werte importieren, was auch durch das grau bleibende Stern-Symbol angezeigt wird
  7. Bestätigen Sie die Änderungen mit Start. ColorAnt berechnet eine modifizierte Messwertdatei und zeigt diese im Bedienfeld Datensätze an. Speichern Sie die Datei unter Datei/Speichern unter für die weitere Verwendung, zum Beispiel zum Erstellen von ICC-Druckerprofilen mit ColorLogic CoPrA.
  8. Um den Austausch von Primärfarben zu überprüfen, können Sie das Vergleichen-Werkzeug verwenden.

Bei Sonderfarbenbibliotheken, wie den Pantone-Bibliotheken, die als CxF-Datei in ColorAnt geöffnet werden können, liegen keine Referenzwerte vor, weshalb jede Sonderfarbe in der Bibliothek als Vollton interpretiert wird.

Hinweis: Liegt nur der Vollton zum Austausch einer Primärfarbe vor jedoch keine Gradationen, dann übernimmt ColorAnt das Gradationsverhalten der ursprünglichen Primärfarbe.

Kanäle hinzufügen

Hinweis: Für das Hinzufügen von Kanälen benötigen Sie ColorAnt L.

Vorgehensweise:

  1. Laden Sie neben der Messwertdatei mit den Charakterisierungsdaten eines Testchart-Drucks, dem Sie Kanäle hinzufügen wollen, eine zweite Messwertdatei, die die spektralen Messwerte der Farbe enthält, die Sie hinzufügen möchten.
  2. Wählen Sie die zu ändernde Messwertdatei aus und klicken Sie auf Primärfarben editieren.
  3. Klicken Sie auf Kanal hinzufügen. Es entsteht ein neuer Dummy-Kanal mit der Bezeichnung Auto.
    Hinweis: Die Automatik-Funktion übernimmt den Kanalnamen der neuen Primärfarbe, sobald Sie diese im nächsten Schritt auswählen.
  4. Um die Primärfarbe hinzuzufügen, klicken Sie auf das Pipetten-Symbol der neuen Farbe. Wählen Sie die neue Primärfarbe aus der zweiten geladenen Messdatei aus, indem Sie auf diese Farbe klicken. Unser Screenshot zeigt das Hinzufügen einer fünften Farbe Red zu einem CMYK-Datensatz.

  5. Wenn Sie den Kanalnamen ändern wollen klicken Sie einfach auf das Bleistift-Symbol des Kanals am rechten Rand und geben den gewünschten Namen im erscheinenden Fenster Primärfarbenname editieren ein.

    Wichtig:
    Überprüfen Sie die Ursprüngliche Reihenfolge und die Editierte Reihenfolge und korrigieren Sie gegebenenfalls. Dies ist besonders wichtig, wenn eine neue Farbe hinzugefügt wurde, denn es kann sein, dass die neue Farbe an letzter Position zum drucken hinzugefügt wird, es kann aber auch sein, dass die Farbe zwischen anderen Primärfarben platziert wird.
  6. Wenn zwei oder mehr Primärfarben aus einem Datensatz mit den Überdruckinformationen dieser Primärfarben hinzugefügt werden, können diese Messwerte von ColorAnt verwendet werden und die Checkbox Sekundärfarbwerte übernehmen wird verfügbar.
    Hinweis: Sekundärfarbwerte übernehmen ist nur dann verfügbar, wenn Sekundärfarben im ausgewählten Datensatz vorhanden sind. Wenn Sie mit der Maus über den Text fahren, zeigt ein Tooltip die ausgewählten Farbkombinationen und die zugehörigen Datensätze an.
  7. Bestätigen Sie Ihre Änderungen mit Start und die Messwertdatei mit dem hinzugefügten Kanal wird erstellt. Im Bedienfeld Datensätze können Sie die Anzahl der Kanäle in der Spalte DCS einsehen. Speichern Sie die Datei unter Datei/Speichern unter für die weitere Verwendung, zum Beispiel zum Erstellen von ICC-Druckerprofilen mit ColorLogic CoPrA.
  8. Um den neuen Datensatz zu untersuchen, verwenden Sie das Werkzeug Betrachten  und wählen die Reiter 2D, 3D, Spinnennetz und TWZ, um zu überprüfen, ob alle Farben einschließlich der Überdruckeninformationen korrekt hinzugefügt wurden. Die TWZ-Kurven des fünften Kanals können gegebenenfalls noch weiter angepasst werden, zum Beispiel mit den Werkzeugen Tonwerte oder Glätten. Mit CoPrA kann abschließend ein 5-Kanal-Druckerprofil erstellt werden.

Sekundärfarbwerte übernehmen: Ermöglicht es, Sekundärfarbwerte zusätzlich zu nutzen. Diese Funktion ist nur verfügbar, wenn Sekundärfarben im ausgewählten Datensatz vorhanden sind und mindestens zwei Primärfarben übernommen wurden. Ein Tool-Tipp zeigt die ausgewählten Überdrucke und die zugehörigen Datensätze an. Die Funktion kann jedoch deaktiviert werden, wenn die Überdrucken-Messwerte für die gegebenen Daten nicht geeignet sind.
Die Verwendung von Farbüberdrucken kann die Genauigkeit der Farbwiedergabe und die Berechnung des spektralen Farbmodells verbessern.

Hinzugefügte Kanäle gemäß ISO 20654 (SCTV) linearisieren: Mit dieser Funktion können die Gradienten von neu hinzugefügten Kanälen gemäß ISO 20654 (SCTV) linearisiert werden. Die Funktion ist verfügbar, wenn ein neuer Kanal hinzugefügt wird, oder wenn Referenzdaten ohne Messdaten geladen werden. Wenn Kanäle eines anderen Datensatzes ausgewählt sind und die Checkbox aktiviert ist, werden alle neuen Kanäle nach ISO 20654 (SCTV) linearisiert. Andernfalls werden die ursprünglichen Gradationen der geladenen Farben verwendet.

Kanäle entfernen

Hinweis: Für das Entfernen von Kanälen benötigen Sie ColorAnt L.

Vorgehensweise:

  1. Laden Sie die Messwertdatei mit den Charakterisierungsdaten aus denen Sie Kanäle entfernen wollen.
  2. Deaktivieren Sie einfach die Checkbox vor dem entsprechenden Farbkanal und bestätigen Sie mit Start. ColorAnt zeigt Ihnen an, wie viele Kanäle die resultierende Messwertdatei haben wird.
  3. Berücksichtigen Sie, dass die resultierende Messwertdatei eine Multicolor-Datei ist. ColorLogic CoPrA kann mit diesen Daten hervorragend arbeiten, wenn Sie über eine Multicolor-Lizenz für CoPrA verfügen.

Hinweis: Sie können einzelne Kanäle aus vollständigen Testchart-Messwerten extrahieren, indem Sie alle anderen  Kanäle entfernen. Lassen Sie einfach die Checkbox des gewünschten Kanals aktiviert und deaktivieren Sie die Checkboxen aller anderen Kanäle.

Kanalsortierung mit Primärfarben editieren

Mit ColorAnt ist es möglich, die Kanalreihenfolge innerhalb einer Datei zu ändern, ohne jedoch die Messdaten an sich zu verändern. Das ist hilfreich, wenn Sie zum Beispiel die Zusatzkanäle Orange und Grün zu einem CMYK-Datensatz hinzugefügt haben, anschließend jedoch die Reihenfolge auf CMYK+Grün+Orange ändern wollen.

In diesem Fall wählen Sie mit der Pipette einfach den grünen Kanal für den Orange-Kanal aus der gleichen Messwertdatei und umgekehrt. Wenn nur die Kanalreihenfolge geändert wurde, wird das durch die Bezeichnung ChannelOrder im Dateinamen vermerkt.

Hinweis: Die Funktionen der Kanalsortierung im Werkzeug Primärfarben editieren und das Verbinden von Messdaten mit unterschiedlichen Kanalnamen im Verbinden-Werkzeug können dazu verwendet werden, um Multicolor-Messdaten von Fremdherstellern für die Profilerstellung in CoPrA vorzubereiten. So lassen sich auf diese Weise die vier separaten Messwertdateien aus Esko Equinox zu einem 7-farbigen Messdatensatz in der gewünschten Kanalreihenfolge kombinieren.

Erstellen neuer Charakterisierungsdaten für vorhandene Charts

Mit dem Werkzeug Primärfarben editieren ist es möglich, Gerätewerten (DCS-Werten), die keine Farbwerte besitzen, neue Farbwerte zuzuordnen. Sie können somit neue Charakterisierungsdaten erstellen, die zum Beispiel nur auf vorhandenen Keilen von Primärfarben oder nur auf der Eingabe von Lab-Werten basieren, ohne neue Testcharts drucken zu müssen.

Vorgehensweise:

  1. Öffnen Sie eine Referenzdatei (zum Beispiel ein IT8/7-4) und, falls vorhanden, Messkeile oder existierende Charakterisierungsdaten von Testcharts mit den gewünschten Farben.
  2. Wählen Sie die Referenzdatei, klicken Sie auf das Werkzeug Primärfarben editieren und verwenden Sie die Pipette, um Farben aus dem Pool an Messwerten, die Sie geöffnet haben, auszuwählen.
  3. Sie können auch einfach den Lab-Wert eingeben, wenn Ihnen keine besseren Informationen zur Verfügung stehen. Natürlich gilt auch hier, dass Sie die besten Ergebnisse mit Spektralwerten, Keilen und Überdruckinformationen erhalten.
  4. Wenn zwei oder mehr Primärfarben aus einem Datensatz mit den Überdruckinformationen dieser Primärfarben hinzugefügt werden, können diese Messwerte von ColorAnt verwendet werden und die Checkbox Sekundärfarbwerte übernehmen wird verfügbar.
    Hinweis: Sekundärfarbwerte übernehmen ist nur dann verfügbar, wenn Sekundärfarben im ausgewählten Datensatz vorhanden sind. Wenn Sie mit der Maus über den Text fahren, zeigt ein Tooltip die ausgewählten Farbkombinationen und die zugehörigen Datensätze an.
  5. Wenn allen Primärfarben und dem Papierweiß Messwerte zugeordnet sind, klicken Sie auf Start.

Hinweise:               

  • Die integrierte Fortschrittsanzeige zeigt Ihnen den Stand der Berechnungen an. So sind Sie bei den komplexen mathematischen Kalkulationen, besonders bei großen Testcharts und vielen Kanälen, immer informiert, wie lange diese noch dauern können.
  • Wenn Messdaten mit Ãœberdruckinformationen mit Schwarz aus CxF/X-4-Dateien (sogenannte full characterisation) extrahiert werden, sollten Sie beachten, dass in CxF/X-4-Dateien kein Schwarzgradient gespeichert ist. Wenn Sie also einen Schwarzkanal mit dem Gradienten in Primärfarben editieren austauschen wollen, so sollten Sie den Schwarzgradienten aus einer anderen Messdatei und nicht aus der CxF/X-4-Datei entnehmen.

Substrat-/Papierweiß Definieren

Substrat-/Papierweiß Definieren

Geringfügige Änderungen der Papierfarbe wirken sich nicht auf den Vollton von Primärfarben aus. In diesem Fall kann die Papierfarbe durch eine ähnliche Papierfarbe eines vorhandenen Datensatzes ersetzt werden.

Deutliche Änderungen des Papierweiß wirken sich jedoch auf den gesamten Farbraum aus. Starke Änderungen des Papierweiß wirken sich auch stark auf Primärfarben aus.

Wenn sich der Weißpunkt signifikant ändert, kann er direkt aus dem Werkzeug Weiß-/Schwarzkorrektur (nach-) gemessen werden. Diese Messdaten können dann verwendet werden, um den Weißpunkt des ausgewählten Datensatzes zu korrigieren. Der korrigierte Weißpunkt wird dann auf die gesamten Messdaten angewandt, wobei die Druckcharakteristik erhalten bleibt. (siehe untenstehende Vorgehensweise).

Hinweis: Wenn nur der Weißpunkt geändert werden soll, empfehlen wir unser spezielles Werkzeug für die Weiß-/Schwarzkorrektur.

Ersetzen der Papierfarbe durch Daten aus einem vorhandenen Datensatz:

  1. Laden Sie neben der Messwertdatei mit den Charakterisierungsdaten, die Sie editieren wollen, eine zweite Messwertdatei, die die spektralen Messwerte des neuen Papiers/Substrates enthält.
  2. Wählen Sie die zu ändernde Messwertdatei mit den Charakterisierungsdaten aus und klicken Sie auf Primärfarben editieren.
  3. Klicken Sie das Pipetten-Symbol neben Substrat/Papierweiß an und wählen Sie die zweite Messwertdatei aus. Klicken Sie auf den Namen des Datensatzes, um die Daten zu importieren.
  4. Alternativ (und wenn Sie keine zusätzliche Messwertdatei mit der neuen Primärfarbe haben) können Sie den neuen Lab-Wert auch in das Zahlenfeld eingeben. Die Genauigkeit ist jedoch höher, wenn Spektralwerte importiert werden.
  5. Bestätigen Sie die Änderungen mit Start. ColorAnt berechnet eine modifizierte Messwertdatei und zeigt diese im Bedienfeld Datensätze an. Speichern Sie die Datei unter Datei/Speichern unter für die weitere Verwendung, zum Beispiel zum Erstellen von ICC-Druckerprofilen mit ColorLogic CoPrA.

Direkte Messung des Weißpunktes

Gehen Sie folgendermaßen vor, um den Weißpunkt anzupassen:

  1. Laden Sie die Messdaten, die korrigiert werden sollen, und öffnen Sie das Werkzeug Primärfarben editieren.
  2. Klicken Sie auf das Pipettensymbol und wählen Sie die Option Messen.
  3. Das Measure Tool öffnet sich mit dem vorausgewählten Chart zum Messen des Papierweiß mit einem einzigen Feld.
  4. Nach der Messung werden die neuen Weißpunktdaten an das Werkzeug Primärfarben editieren zurückgesendet und auf die gesamten Messdaten angewendet, wobei die Druckcharakteristik erhalten bleibt.

Hinweis: Die Weißpunktmessung wird auch unter Datensätze aufgeführt.

Drucksequenz Festlegen

Drucksequenz Festlegen

Die Druckreihenfolge definiert die Reihenfolge, in der die Farben aufeinander gedruckt werden. Sie kann unabhängig von der Kanalreihenfolge festgelegt werden. Wenn Primärfarben ausgetauscht oder hinzugefügt werden, können durch die Angabe der korrekten Druckreihenfolge überdruckende Farben besser berechnet werden. Durch das Ändern der Druckreihenfolge kann unter anderem auch überprüft werden, ob eine veränderte Reihenfolge den Gamut vergrößert oder verkleinert.

Die Druckreihenfolge kann durch Ziehen der Symbole geändert werden (Drag-and-drop).

Beispiel: Es ist ein Unterschied in der Farbdarstellung, wenn ein Rot auf ein Gelb gedruckt wird oder umgekehrt. Anwender können die Druckreihenfolge unabhängig von der Kanalreihenfolge festlegen, so dass die Kanalreihenfolge erhalten bleibt, zum Beispiel als CMYK, auch wenn die Druckreihenfolge KCMY lautet.

Vorgehensweise:

  1. Laden Sie eine Messwertdatei unter Datensätze, vorzugsweise mit spektralen Daten, und öffnen das Werkzeug Primärfarben editieren.
  2. Die anfängliche Druckreihenfolge, dargestellt als Ursprüngliche Reihenfolge, eines geladenen Datensatzes entspricht der Kanalreihenfolge. Sie können die Ursprüngliche Reihenfolge verändern, indem Sie einfach eines der Farbsymbole mit der Maus fassen und an die gewünschte Position verschieben.
    Beispiel Flexodruck: Hier werden die Farben meist von dunkel nach hell gedruckt, wohingegen die Kanalreihenfolge eine andere Anordnung impliziert.
    Hinweis: Wenn ein mit Primärfarben editieren geänderter Datensatz wieder geöffnet wird, entspricht die Ursprüngliche Reihenfolge dem, was beim letzten Mal geändert und gespeichert wurde.
  3. Unter Editierte Reihenfolge wird die Reihenfolge der Farben angegeben, in der sie gedruckt werden sollen.
    Hinweis: Falls keine Änderung an der Druckreihenfolge nötig ist, stellen Sie sicher, dass die Editierte Reihenfolge die gleiche ist wie die Ursprüngliche Reihenfolge.
  4. Wenn Sie fertig sind, klicken Sie auf Start und der Datensatz wird geändert. ColorAnt berechnet dann, abhängig von den gefunden Überdruckkombinationen die modifizierten Farben (sind unter Datensätze zu finden).
  5. Speichern Sie diese Datei unter Datei/Speichern unter zur weiteren Verwendung, zum Beispiel zum Erstellen eines ICC-Druckerprofils mit CoPrA.
Hinweise
Die Ursprüngliche Reihenfolge entspricht beim ersten Öffnen einer Messwertdatei in Primärfarben editieren der Kanalreihenfolge.
Wenn die Ursprüngliche Reihenfolge der Editierte Reihenfolge entspricht, werden keine Messdaten geändert.
Wenn ein mit Primärfarben editieren geänderter Datensatz wieder geöffnet wird, entspricht die Ursprüngliche Reihenfolge der zuletzt gespeicherten.
Wenn Sie die Kanalreihenfolge ändern wollen, lesen Sie bitte das Kapitel Kanalsortierung mit Primärfarben editieren (weiter unten auf dieser Seite).

 

ColorAnt | Umrechnen

Umrechnen

Berechnen eines großen Testcharts mit Messdaten eines kleinen Testcharts

Umrechnen von Messdaten

Ãœberblick

Mit ColorAnt können rechnerisch große Testcharts erstellt werden, die auf den Messdateien kleiner Testcharts basieren (zum Beispiel auf Kontrollkeilen oder Medienkeilen). Anschließend können die großen Testcharts für die Profilierung genutzt werden.
Bei einigen Druckprozessen ist es äußerst schwierig, einen Druck eines großen ECI2002-Testcharts zu erzielen, der frei von Artefakten ist, zum Beispiel beim Flexodruck auf unebenen Materialien. Hier ist es besser, mehrere kleine Testcharts auf einer Seite zu platzieren, diese zu messen, in ColorAnt zu mitteln und danach mit Umrechnen auf ein großes ECI2002-Testchart hochzuskalieren.

Vorgehensweise

  1. Wählen Sie die Messdatei, die Sie hochskalieren möchten, und klicken Sie auf Umrechnen.
  2. Wählen Sie das Testchart-Layout, auf das die Messdatei hochskaliert werden soll.
  3. Wenn Sie bereits über ein ICC-Druckerprofil (Referenzprofil) verfügen, das Ihren zu druckenden Standard in grober Näherung beschreibt, können Sie es auswählen, indem Sie die Checkbox Eigenschaften eines Referenzprofils verwenden aktivieren. Wenn Sie kein solches Profil besitzen aktivieren Sie die Checkbox nicht.
  4. Klicken Sie auf Start. ColorAnt berechnet und interpoliert die fehlenden Farbfelder des kleinen Charts und erstellt das gewünschte Chart-Layout.
  5. Speichern Sie die hochskalierte Messwertdatei mit Datei/Speichern unter als neue Datei.

Hinweis: Beim Skalieren auf andere Charts werden fehlende Farbfelder automatisch ergänzt. Mit Hilfe eines Referenzprofils können fehlende Farbfelder, zum Beispiel von überdruckenden Farben, die in kleinen Charts fehlen, besser abgeschätzt werden.

Umgekehrt können Sie das Umrechnen-Werkzeug auch verwenden, um aus einem gemessenen großen ECI2002- oder IT8.7-4- Testchart die für den Fogra/Ugra-Medienkeil V3 benötigten Farbfelder zu extrahieren. ColorAnt verwendet die Farbfelder aus der vorliegenden Messdatei 1:1 im neuen Chart-Layout. Auf diese Weise können Sie sich sehr einfach eigene Medienkeil-Referenzdateien für die Überprüfung von Proofdrucken oder die Prozesskontrolle erstellen.

Hinweis: In der Drop-down-Liste für die Auswahl des gewünschten Testcharts werden nur die auf das Farbsystem der Messdaten passenden Testcharts angezeigt. Im Fall von geladenen CMYK-Messdaten werden auch nur CMYK-Testcharts angezeigt. Dies können sowohl die mit der Software ausgelieferten, als auch eigene, manuell hinzugefügte, die als Custom markiert werden. Eigene Referenzdateien können Sie unter Dokumente/ColorAnt/Wedges ablegen, so dass sie automatisch von ColorAnt im Umrechnen-Werkzeug und unter Datei/Vordefinierte Daten angezeigt werden.

ColorAnt | Tonwerte

Tonwerte

Anpassen der Tonwertzunahmen von Messdaten an gewünschte Tonwertzunahmekurven

Tonwerte

Ãœberblick

Das Werkzeug Tonwerte ermöglicht die Korrektur von Messdaten sowie die Berechnung von RIP-Kompensationskurven auf Grundlage bestimmter Vorgaben (zum Beispiel G7®, ISO 20654 SCTV).

Es gibt drei Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass die Tonwertkorrektur korrekt auf die Messdaten angewendet wird. Die auf diese Weise erstellten Kurven sind die endgültigen Cut-Back-, Kompensations- und Kalibrierungskurven.
Hinweis: Es ist nicht empfehlenswert, Messdaten an einen gewünschten Standard anzupassen, ohne vorher so gedruckt zu haben oder ohne eine geeignete RIP-Kompensationskurve anzuwenden.

Korrektur gemäß Tonwertkurven eines ICC-Profils:
Geben Sie ein Profil an, und die gemessenen Werte oder die RIP-Kompensationskurven werden so angepasst, dass sie die gleichen Tonwertzunahmekurven wie die des ausgewählten Profils aufweisen.

Hinweis: Je nach Farbraum der geladenen Messdaten werden nur ICC-Profile angezeigt, die zu den Messdaten passen (CMYK und Multicolor werden unterstützt).

Korrektur gemäß:
Die Tonwertkurven werden so berechnet, dass sie den Bedingungen der G7®-Graubalance oder der ISO 20654 entsprechen.

G7®-Graubalance: Hier werden die Tonwertkurven so berechnet, dass sie den Graubalance-Bedingungen des G7®-Verfahrens entsprechen. Ziel des G7®-Verfahrens ist es, die CMY-Kurven so anzupassen, dass sie einen möglichst neutralen, grauen Farbton mit definierter Helligkeit über die gesamte Graubalance erzielen.

ISO 20654: Basiert auf farbmetrischen Linearitäten und kann anstelle von Dichteberechnungen für Sonderfarben verwendet werden. Die Methode kann auch auf CMYK angewandt werden und stellt sicher, dass die Gradationen aller Primärfarben farbmetrisch linear sind. Im Betrachten-Fenster unter TWZ oder Kurven kann dies überprüft werden.

Hinweis: Dichtebasierende Methoden wie Murray Davis arbeiten nicht gut mit Nicht-CMYK-Farben. Die IS0 20654- Methode (auch bekannt als SCTV, Spot Color Tone Value) ist eine alternative Methode zum Behandeln der Tonwerte von Sonderfarben.

G7® + ISO 20654: G7® kann nur auf CMYK-Farben angewendet werden. Es ist jedoch möglich, den G7®-Prozess auf den CMYK-Teil einer Multicolor-Messung anzuwenden und die restlichen (Multicolor-) Kanäle nach ISO 20654 zu korrigieren. Die G7®-Kalibrierung stellt sicher, dass die CMY-Kurven über die gesamte Graubalancekurve ein neutrales Grau mit definierten Helligkeitswerten erreichen.

ISO 20654 (Multicolor): Passt nur die Multicolor-Kanäle an ISO 20654 an und lässt die CMYK-Kanäle unberührt. Dies ist praktisch, wenn die CMYK-Anteile nach anderen Standards, wie PSO-Dichtekurven oder G7® kalibriert wurden, und nur die zusätzlichen Multicolor-Kanäle an die Anforderungen von ISO 20654 (SCTV) angepasst werden sollen.

Korrektur gemäß TWZ-Zielwerten:
Ermöglicht es, sehr detaillierte manuelle Korrekturen an jedem einzelnen Farbkanal vorzunehmen. Dies kann auf CMYK- und Multicolor-Messdaten angewendet werden.
Je nach den geladenen Messdaten werden mehr oder weniger Kanäle angezeigt. Die Kanalbezeichnungen entsprechen denen der Messdatei.

Schütze Lichter (%): Belässt die Lichterbereiche unverändert, wenn einer der drei Korrekturmodi angewendet wird.
Geben Sie den Prozentsatz an, bis zu dem die Lichter geschützt werden sollen. Überprüfen Sie die Messdaten, um einen sauberen Übergang zwischen dem geschützten und dem ungeschützten Bereich zu gewährleisten. Diese Funktion ist besonders hilfreich für den Flexodruck, da sie eine übermäßige Kompensation der Tonwertzunahme in den Lichtern verhindert.

Kompensationskurven speichern als: TWZ-Korrekturkurven können als Text-, ACV– oder XML-Dateien gespeichert werden. Wenn die Kurven nicht gespeichert werden sollen, wählen Sie die Option Keine.

Wichtig: Diese Kurven müssen im RIP verwendet werden, um die Korrekturen anzuwenden. Weitere Informationen finden Sie weiter unten im Kapitel Kombinieren von Druckcharakterisierung und Kompensationskurvenberechnung.

Text: CGATS-kompatibler ASCII-Text. Wird für den direkten Import in RIP-Software oder Prepress-Workflows verwendet, zum Beispiel in HYBRID CLOUDFLOW.

ACV: Speichert Kurven im Photoshop ACV-Format.

XML: Speichert Kurven als XML-Dateien gemäß ISO 18620.

Hinweis: Diese Kurven werden auf macOS-Systemen automatisch im Ordner /Benutzer/Benutzername/Dokumente/ColorAnt/Linearity gespeichert oder unter C:/Benutzer/Benutzername/Dokumente/ColorAnt/Linearity auf Windows-PCs. Sie können dann entweder in Adobe Photoshop oder jeder externen RIP-Software, die den ISO 18620-Standard unterstützt, verwendet werden. Zudem unterstützt ZePrA die exportierten ACV- oder XML-Kurvenformate im Gradationen-Dialog.

Korrekturen von Tonwertzunahmen durch Vorgaben

Mit der Methode Korrektur gemäß TWZ-Zielwerten können Sie Tonwertzunahmekurven editieren, glätten, einzelne Kontrollpunkte hinzufügen oder entfernen und Kurven von einem auf einen anderen Kanal übertragen. Zudem sehen Sie die originalen und die modifizierten Kurven im Vergleich. Sie können Kurven speichern und auf andere Daten und Kanäle anwenden. Die Tonwertkurven werden entsprechend der in den Einstellungen gewählten Berechnungsmethode angezeigt.

Anwenden von Kurven auf andere Daten oder Kanäle

Vorgehensweise:

  1. Öffnen Sie die Messwerte und klicken Sie auf Tonwerte. Die Kanalbezeichnungen entsprechen den Namen der Messdatei bzw. werden von ColorAnt automatisch ermittelt, falls die Kanalnamen undefiniert sind.

     
  2. Um eine Kurvenform von einem Kanal auf einen anderen zu übertragen, wählen Sie einfach die gewünschte Kurve aus der Drop-down-Liste des zu ändernden Kanals, also zum Beispiel Cyan, um die Cyan-Kurve auf den Magenta (Original)-Kanal zu applizieren. Sie können aber auch eine vorher gespeicherte (und gegebenenfalls optimierte) Kurve eines anderen Datensatzes auf den Magenta (Original)-Kanal anwenden, hier zum Beispiel die Kurve Magenta Tonwertvorgabe.


  3. Nach der Kurvenübertragung sehen Sie die Kurvenform der neuen Magenta-Kurve (farbig) sowie die originale Magenta-Kurve (ausgegraut).


  4. Um weitere (manuelle) Korrekturen an einem Kanal durchzuführen, zum Beispiel Glätten, oder um Kontrollpunkte zu entfernen, oder einzelne Werte zu ändern, klicken Sie auf das Stift-Symbol oder wählen Editiert aus dem Drop-down-Menü. Es öffnet sich das Fenster Benutzerdefinierte Tonwerte – Editiert. Wie man manuelle Korrekturen vornimmt erfahren Sie unter Manuelles Editieren von Tonwertkurven.


  5. Um Änderungen wieder rückgängig zu machen, wählen Sie (in diesem Beispiel) den Eintrag Magenta (Original) aus der Drop-down-Liste aus.
  6. Wenn Sie Ihre Editierungen finalisiert haben, wenden Sie diese mit einem Klick auf Start auf die Messdaten an.

Manuelles Editieren von Tonwertkurven

Im Fenster Benutzerdefinierte Tonwerte – Anpassen können manuelle Korrekturen, wie Glätten, das Hinzufügen oder Entfernen von Kontrollpunkten oder Änderungen einzelner Werte am ausgewählten Farbkanal durchgeführt werden. Außerdem können Sie Ihre eigenen Kurven speichern und später auf andere Daten und Kanäle anwenden.

Vorgehensweise:

  1. Glätten: Die Kurve wird geglättet, d. h. es werden zunächst Kontrollpunkte aus der Anzeige entfernt, um Ihnen eine bessere Übersicht zu ermöglichen, sie bleiben jedoch im Hintergrund erhalten. Bei der finalen Anwendung der Glättung auf die Messwerte werden alle Kurvenpunkte der Messdatei entsprechend der Form der geglätteten Kurve angepasst.


  2. Hinzufügen: Fügt der Kurve neue Kontrollpunkte hinzu. Navigieren Sie zu dem neuen leeren Eintrag in der Tabelle, tippen Sie den gewünschten Prozentwert für Tonwert und den Wert für die Tonwertzunahme unter Zuwachs ein. Bestätigen Sie die Eingaben mit der Enter- oder der Tabulator-Taste Ihrer Tastatur.



    Hinweis: Die Originalkurve wird zum besseren Vergleich ausgegraut angezeigt.

  3. Zuwachs: Vorhandene Tonwertzunahmewerte können Sie modifizieren, indem Sie die gewünschten Tabellenwerte mit der Maus auswählen und den jeweiligen Wert ändern.
     
  4. Entfernen: Entfernt einen Kontrollpunkt aus der Kurve.
  5. Speichern unter: Wenn Sie Ihre Kurven später auf andere Daten und Kanäle anwenden möchten, können Sie sie abspeichern.


  6. Nach dem Beenden der Korrekturen bestätigen Sie diese mit OK und kehren wieder in das Tonwerte-Fenster zurück. Die editierte Kurve wird nun als Editiert markiert.

Kombinieren von Druckcharakterisierung und Kompensationskurvenberechnung

  1. Die ColorAnt TWZ-Korrektur kann verwendet werden, um RIP-Kompensationskurven und Druckcharakterisierung in einem einzigen Druckvorgang zu kombinieren.
  2. Drucken Sie ein Testchart für die Charakterisierung/Linearisierung mit dem RIP im linearen Modus
  3. Messen Sie das Testchart (Diese Messdaten repräsentieren den linearen Druckprozess)
  4. Glätten Sie die Messdaten (mit dem Werkzeug Glätten)
  5. Öffnen Sie das Werkzeug Tonwerte
  6. Wählen Sie Korrektur gemäß Tonwertkurven eines ICC-Profils und wählen Sie die Zielkurve für den Druckprozess
  7. Exportieren Sie die Kompensationskurve in einem Format, das der RIP lesen kann (zum Beispiel, Text für HYBRID Cloudflow)
  8. Wenden Sie die TWZ-Korrektur auf die Messdaten an (die Messdaten stellen den kompensierten Druck dar)
  9. Laden Sie die Kompensationskurve in das RIP

Die korrigierten Messdaten können beispielsweise verwendet werden, um ein Proofing-Profil zu erstellen, das den kompensierten Druckprozess anstelle des linearen Druckprozesses darstellt.

ColorAnt | Mitteln

Mitteln

Zusammenführen mehrerer Datensätze zu einem gemittelten Datensatz

Mitteln von Datensätzen

Mit dem Werkzeug Mitteln können mehrere Messdateien des gleichen Testcharts gemittelt und zu einem Datensatz vereint werden. Für die meisten Datensätze wird die Methode Automatisch empfohlen.

Die Methoden zum Mitteln der Datensätze sind die gleichen wie im Werkzeug Redundanzen.

Automatisch: Je nach Anzahl der Farbfelder werden unterschiedliche Methoden angewendet. Es ist daher durchaus möglich, dass einige Farbfelder mit einer anderen Methode bearbeitet werden als andere. Wenn es zwei identische Farbfelder mit unterschiedlichen Messwerten gibt und einer der Messwerte als Ausreißer erkannt wird, wählt diese Methode automatisch den plausiblen Farbwert aus.
Bei mehr als drei Farbfeldern werden die Methoden Gewichtet oder Median verwendet. Sowohl bei der Median– als auch bei der Gewichtet-Methode werden bei einer großen Anzahl an Messwerten weit auseinander liegende Werte für die Mittelwertbildung weniger stark berücksichtigt.
Als intelligenteste Methode ist Automatisch den anderen Methoden gegenüber vorzuziehen.

Arithmetisch: Für die arithmetische Mittelung von Werten mehrerer Farbfelder, also der Durchschnitt der Messungen (wenn zum Beispiel nur zwei Farbfelder zu mitteln sind).

Median: Ist eine Methode aus der Statistik und bezeichnet eine Grenze zwischen zwei Hälften. Der Median ist der „mittlere Wert“ einer sortierten Liste von Zahlen. Die Hälfte der Zahlen in der Liste sind kleiner und die andere Hälfte der Zahlen sind größer als der Median.

Gewichtet: Berechnet einen gewichteten Mittelwert, das heißt, einen Mittelwert, zu dem einige Werte mehr beitragen als andere. Ausreißer können hierbei für die Mittelwertbildung weniger stark berücksichtigt werden.

Redundanzkorrektur nach Mitteln anwenden: Diese Funktion ist standardmäßig aktiviert und sinnvoll, wenn ein Testchart redundante Patches enthält, da diese in der gemittelten Datei noch unterschiedlich sein könnten. Diese Funktion erspart Ihnen den extra Schritt, das Redundanzen-Werkzeug nach dem Mitteln anzuwenden.

Vorgehensweise

  1. Laden Sie die Messwerte, die Sie mitteln möchten und wählen Sie sie im Fenster Datensätze aus. Achten Sie darauf, dass die Anzahl der Farbfelder in allen ausgewählten Messdateien identisch ist, sonst können Sie die Mittelnfunktion nicht direkt anwenden.
  2. Wählen Sie das Werkzeug Mitteln aus der Sidebar.
  3. Es stehen die oben beschriebenen Methoden für das Mitteln zur Verfügung. Die Methode Automatisch ist standardmäßig ausgewählt und für die meisten Fälle zu empfehlen.
  4. Redundanzkorrektur nach Mitteln anwenden. Diese Funktion ist standardmäßig aktiviert und erspart Ihnen den extra Schritt, das Redundanzen-Werkzeug nach dem Mitteln anzuwenden.
  5. Nach dem Klick auf Start werden die ausgewählten Messdateien zu einer gemittelten Datei (Average.txt) zusammengefügt.
  6. Die gemittelte Datei können Sie mit Datei/Speichern unter als neue Datei abspeichern.

ColorAnt | Aufheller

Aufheller

Korrigieren von störenden Effekten durch optische Aufheller

Korrektur von optischen Aufhellern

Optische Aufheller werden gerne von Papierherstellern verwendet, um den Eindruck eines helleren Papierweiß zu erwecken. Leider mustern wir häufig unter anderen Lichtbedingungen ab als Messgeräte. Während wir visuell unter Normlichtbedingungen mit D50 einen helleren Eindruck des Papiers bekommen, liefern Messwerte eher ein sehr bläuliches Weiß, ohne wirklich heller zu sein. Problematisch ist dabei die Normlichtabmusterung, die häufig eine eher mäßige Ãœbereinstimmung mit D50 liefert. Spektralphotometrische Messungen mit der Lichtart D50 führen dann zu Problemen bei der Profilanwendung – insbesondere bei der Abmusterung unter Normlicht – da der zu blaue Anteil des Papierweiß kompensiert wird, um ein neutrales Grau zu erreichen. Dies führt zu störenden Effekten, zum Beispiel zu einer gelblichen Graubalance oder Papiersimulation beim Proofen.

Hinweis: Durch die Einführung der ISO-Normen zur Verbesserung der D50-Simulation von Normlichtkabinen (ISO 3664:2009) und der Messtechnik (M1-Messbedingung, ISO 13655:2009) sind die Effekte nun nicht mehr so stark ausgeprägt wie früher. Der Effekt des optischen Aufhellers in Normlichtkabinen wird nun besser simuliert und passt damit auch besser zur Messtechnik. Dennoch können weiterhin deutliche visuelle Unterschiede auftreten.

Sie können diesen Effekt kompensieren, indem Sie das Werkzeug Aufheller auf Messdaten anwenden. Um optimal arbeiten zu können, sind spektrale Messdaten (Remissionsdaten) notwendig. Dabei erkennt das Werkzeug im ersten Schritt durch Analyse der Remissionskurve des Papierweiß, ob es sich um ein Papier mit optischen Aufhellern oder nur um ein blau eingefärbtes Papier handelt. Nur wenn ein optischer Aufheller erkannt wurde, wird eine Korrektur im zweiten Schritt durchgeführt. Die Korrektur lässt sich stufenlos über einen Regler einstellen und geht bei der 100 %-Einstellung so vor, dass ein ähnliches Ergebnis erzielt wird, wie wenn das Papier mit einem UVCut-Filter gemessen würde.

Das Ergebnis einer Aufheller-Korrektur ist eine Veränderung der spektralen Werte des Papierweiß und wirkt sich in allen Bereichen der Messwertdatei aus, die vom optischen Aufheller betroffen sind. Naturgemäß werden das vor allem die hellen Farbwerte sein und weniger bis gar nicht die Tiefen oder die hochgesättigten Farben. Wenn die Messdatei mit spektralen Remissionswerten vorliegt bleiben die spektralen Werte erhalten.

Hinweis: Die Korrektur von optischen Aufhellern erfolgt am besten an spektralen Messdaten (Remissionswerte). Die Korrektur arbeitet zwar auch bei Messwerten, die nicht spektral vorliegenden (also bei Lab-Werten), jedoch wird dann ein einfacheres Modell der Kompensation verwendet.