Optische Aufheller werden gerne von Papierherstellern verwendet, um den Eindruck eines helleren Papierweiß zu erwecken. Leider mustern wir häufig unter anderen Lichtbedingungen ab als Messgeräte. Während wir visuell unter Normlichtbedingungen mit D50 einen helleren Eindruck des Papiers bekommen, liefern Messwerte eher ein sehr bläuliches Weiß, ohne wirklich heller zu sein. Problematisch ist dabei die Normlichtabmusterung, die häufig eine eher mäßige Übereinstimmung mit D50 liefert. Spektralphotometrische Messungen mit der Lichtart D50 führen dann zu Problemen bei der Profilanwendung – insbesondere bei der Abmusterung unter Normlicht – da der zu blaue Anteil des Papierweiß kompensiert wird, um ein neutrales Grau zu erreichen. Dies führt zu störenden Effekten, zum Beispiel zu einer gelblichen Graubalance oder Papiersimulation beim Proofen.
Hinweis: Durch die Einführung der ISO-Normen zur Verbesserung der D50-Simulation von Normlichtkabinen (ISO 3664:2009) und der Messtechnik (M1-Messbedingung, ISO 13655:2009) sind die Effekte nun nicht mehr so stark ausgeprägt wie früher. Der Effekt des optischen Aufhellers in Normlichtkabinen wird nun besser simuliert und passt damit auch besser zur Messtechnik. Dennoch können weiterhin deutliche visuelle Unterschiede auftreten.
Sie können diesen Effekt kompensieren, indem Sie das Werkzeug Aufheller auf Messdaten anwenden. Um optimal arbeiten zu können, sind spektrale Messdaten (Remissionsdaten) notwendig. Dabei erkennt das Werkzeug im ersten Schritt durch Analyse der Remissionskurve des Papierweiß, ob es sich um ein Papier mit optischen Aufhellern oder nur um ein blau eingefärbtes Papier handelt. Nur wenn ein optischer Aufheller erkannt wurde, wird eine Korrektur im zweiten Schritt durchgeführt. Die Korrektur lässt sich stufenlos über einen Regler einstellen und geht bei der 100 %-Einstellung so vor, dass ein ähnliches Ergebnis erzielt wird, wie wenn das Papier mit einem UVCut-Filter gemessen würde.
Das Ergebnis einer Aufheller-Korrektur ist eine Veränderung der spektralen Werte des Papierweiß und wirkt sich in allen Bereichen der Messwertdatei aus, die vom optischen Aufheller betroffen sind. Naturgemäß werden das vor allem die hellen Farbwerte sein und weniger bis gar nicht die Tiefen oder die hochgesättigten Farben. Wenn die Messdatei mit spektralen Remissionswerten vorliegt bleiben die spektralen Werte erhalten.
Hinweis: Die Korrektur von optischen Aufhellern erfolgt am besten an spektralen Messdaten (Remissionswerte). Die Korrektur arbeitet zwar auch bei Messwerten, die nicht spektral vorliegenden (also bei Lab-Werten), jedoch wird dann ein einfacheres Modell der Kompensation verwendet.